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Die Europäische Union: Ein Auslaufmodell oder ein Modell für die Zukunft?

Dieser Fragestellung ging Prof. Dr. Harth zusammen mit der GY1-17 und der GY2-17 nach. Die Antwort: Natürlich hat die EU eine Zukunft. „Europa geht immer fünfSchritte voran und dann drei Schritte wieder zurück,“ meint Prof. Dr. Harth. Anscheinend gehen wir gerade wieder ein wenig zurück, aber sicherlich geht Europa bald wieder fünf Schritte voran.

Am 9. Mai 1950 schlug der damalige französische Außenminister Robert Schumann vor, Deutschland und Frankreich sollen ihre Kohle- und Stahlindustrie zusammenlegen. Diese sogenannte Schumann-Erklärung war der Beginn der europäischen Einigung an deren Ende die EU steht. Heutzutage ist der 9. Mai der inoffizielle „Nationalfeiertag“ der EU und für Europaschulen, wie das Oswald-von-Nell-Breuning-Berufskolleg, Anlass, Europa für einen Tag in den Fokus zu rücken. Aus diesem Grund besuchte uns am 9. Mai 2019 Prof. Dr. Thilo Harth von der Fachhochschule Münster, um zusammen mit der GY1-17 und der GY2-17 des Wirtschaftsgymnasiums einen genauen Blick auf die EU im Jahr 2019 zu werfen.Zunächst fragte Herr Prof. Dr. Harth die anwesenden Schülerinnen und Schülern, welche Bedeutung die EU für uns alle hat. Dabei wurde deutlich, dass sie heute einerseits der Sicherheit und der Schaffung von Frieden dient, aber auch wirtschaftliche und politische Errungenschaften wie der gemeinsame Markt und die Reisefreiheit wurden genannt. Dabei dürfen die zahlreichen Probleme, denen sich Europa derzeit stellen muss und die intensiv in den Medien diskutiert werden, nicht vergessen werden. Die Finanzkrise, Migration, Flucht und der Brexitsind aktuelle Probleme, die vielen in Brüssel und Straßburg derzeit Kopfzerbrechen bereiten. Sie betreffen aber auch die Bürgerinnen und Bürger in der EU. Daher ist es für alle wichtig, sich Gedanken zu Europa zu machen und, z.B. durch Wahlen, Europa zu gestalten.Die Design-Studierenden der FH-Münster haben neulich eine Anzeigenkampagne entworfen, die dazu aufruft, an der Europawahl teilzunehmen. Diese wird in mehreren Städten, darunter Münster und Bonn, plakatiert. Herr Prof. Dr. Harth zeigte einige Beispiele dieser Kampagne, mit denen er auch die anwesenden Schülerinnen und Schüler aufrufen möchte, sich aktiv an der Politik und speziell an der Europawahl zu beteiligen. Als Beispiel nannte er das Referendum über denBrexit im Jahr 2016, an dem insbesondere ältere Wahlberechtigte ihre Stimme abgaben, während Jugendliche der Abstimmung fernblieben. Diese Passivität hat nun große Auswirkungen auf die britische Jugend, die wahrscheinlich bald nicht mehr an europäischen Errungenschaften wie dem Erasmus+ Programm teilnehmen können. Wenn man sich nun die Frage stellt, ob die EU ein Auslaufmodell oder ein Modell für die Zukunft ist, dann ist für Herrn Prof. Dr Harth die Antwort klar: Die EU ist natürlich ein Modell für die Zukunft, denn die vielen weltpolitischen Problemstellungen sind für die einzelnen EU-Staaten alleine nur schwer zu bewältigen. Die EU mit einer knappen halben Milliarde Einwohnern hat natürlich ein anderes Gewicht in der Welt als die Einwohner eines einzelnen EU-Staates. Angesprochen auf die vielen Probleme der EU, antwortet Herr Prof. Dr. Harth: „Europa geht immer fünf Schritte voran und dann drei Schritte wieder zurück.“ Anscheinend gehen wir gerade wieder ein wenig zurück, aber sicherlich geht Europa bald wieder fünf Schritte voran. Andreas Reuters