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Dr. Uri Kaufmann setzt am Oswald ein klares Statement für Demokratie, Vielfalt und ein demokratisches Miteinander

Frau Leutheusser-Schnarrenberger, die Antisemitismusbeauftrage des Landes NRW, hat im Januar 2020 in Bonn die von ihr mitfinanzierte Foto-Wanderausstellung und dazugehörige Website „Angst vor Hass“ eröffnet bzw. freigeschaltet. Auf Initiative des SOR-SMC-Teams kann diese Ausstellung noch bis zum 1.April im Oswald besichtigt werden.

Vor diesem Hintergrund begrüßten die Schülerinnen und Schüler der Klassen BM-19 sowie der HH2-18 am 11.03.2020 den Leiter der Alten Synagoge Essen, Herrn Dr. Uri Robert Kaufmann, der sich maßgeblich für die Gestaltung der Ausstellung verantwortlich zeichnet, zu einem Expertenvortrag am Oswald. Neben Herrn Dr. Kaufmann hieß Schulleiter Marc-André Tews Frau Claudia Haßkamp, die sich seit 2006 im Riga-Komitee der Stadt Coesfeld engagiert, herzlich willkommen. 

„Nicht nur durch die Zertifizierung als SOR-SMC Schule habe sich das Oswald dazu verpflichtet für Toleranz und gegen Diskriminierung einzutreten“, so Tews. Spätestens seit den Anschlägen von Hanau sei es wichtiger denn je in den Austausch zu kommen, um ein gemeinsames, respektvolles Miteinander zu gestalten.

Ausgehend von den besorgniserregenden Entwicklungen nahm Kaufmann dies in einem Eingangsvortrag zum Anlass, in einem klaren Statement für Demokratie, Toleranz, Vielfalt und Respekt sowie gegen Antisemitismus und Diskriminierung, Stellung zu beziehen. Es sei die Aufgabe aller einen respektvollen Umgang zu pflegen: „Einem jeden sollte bewusst sein, dass Ausdrücke bzw. Redewendungen wie „Du Jude“, „Du Opfer“, „Bist Du behindert?“ Menschen verletzen und diskriminieren“. Daher sei es ihm ein persönliches Anliegen, dass sich insbesondere junge Menschen mit den Grundlagen des gesellschaftlichen Zusammenlebens auseinandersetzen und gemeinsam für eine demokratische Zukunft einstehen.

Den Initiatoren des Workshops, Ina und Christoph Rupprecht,  war es ein besonderes Anliegen, dass an diesem Tag ausreichend Zeit eingeräumt wurde, um  mit dem Experten ins Gespräch zu kommen. Diese nutzten auch die Schülerinnen und Schüler und diskutierten ausgiebig mit dem Schweizer Kaufmann. Im Anschluss besuchten die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit dem Experten die Ausstellung und sprachen intensiv über Themen wie Rechtsterrorismus, rechtspopulistische Parteien, jüdisches Leben im Allgemeinen und die Differenzierung zwischen Judentum und dem Staate Israel.

In seinen Schlussworten dankte Rupprecht den Gästen und verwies auf Artikel 1 des Grundgesetztes: „Die Würde des Menschen ist unantastbar“. Ein Gesetzestext in sich beinhaltet jedoch noch keine Garantie, dass dieser auch praktische Anwendung findet. So werde das Oswald auch weiterhin seinem Auftrag folgen sich für ein friedliches Miteinander und gegen diskriminierende Entwicklungen einzusetzen.

Ina und Christoph Rupprecht
SOR-SMC Team Oswald

Weiterführende Informationen:

www.angst-vor-hass.de

www.land.nrw/de/tags/antisemitismus

www.alte-synagoge.essen.de

www.volksbund.de/partner/deutsches-riga-komitee/staedteliste-riga-komitee/coesfeld.html

Zur Person:

Wissenschaftlicher Werdegang:
• Geb. in der Schweiz
• Studium an der Hebräischen Universität in Jerusalem 1977-1983 (B.A., M.A.); Promotion in Zürich;
• Lehrtätigkeit 1988-1997 an der Hochschule für Jüdische Studien, Heidelberg; Freischaffender Historiker, Lehraufträge an der  Pädagogischen Hochschule Heidelberg
• 2000/20001 Konzeptentwickler für die Dauerausstellung des Jüdischen Museums Berlin
• 2008/2010 tätig für das Generallandesarchiv in Karlsruhe
• Seit 01.09.2011 Leiter der Alten Synagoge Essen – Haus jüdischer Kultur

Quelle: www.uni-due.de/geschichte/uri-robert_kaufmann.php