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Videokonferenz Europa

Dank "Corona" war es im Schuljahr 2020/2021 nicht möglich, eine Podiumsdiskussion vor Ort abzuhalten. Darum hat Frau Marina Kallerhoff vom Kreis Coesfeld in Zusammenarbeit mit Europe Direct aus Steinfurt eine Online-Diskussion organisiert. Nach einer kurzen Einführung von Frau Annelise Pott von Europe Direct richtete der Landrat, Herr Dr. Schulze Pellengahr, seine Grußworte an die 150 teilnehmenden Schülerinnen und Schüler. Florian Staudt von den Jungen Europäischen Föderalisten moderierte im Anschluss eine Diskussion zwischen Herrn Dr. Mark Speich, dem Staatssekretär für Bundes und Europaangelegenheiten sowie Internationales des Landes NRW und Frau Prof. Dr. Carolin Rüger, die einen Lehrstuhl für Europaforschung und internationale Beziehungen an der Universität Würzburg innehat.

Am Anfang der Videokonferenz wurde zu einer kurzen Umfrage auf einem Internetportal aufgerufen, bei welcher jeder Schüler sich ein Wort überlegen sollte, welches er mit der EU in Verbindung bringt. Die zwei Wörter, die am häufigsten genannt wurden, waren hierbei zum einen "Freiheit" und zum anderen das Wort "Gemeinschaft".

Im Anschluss wurden die Teilnehmer der Videokonferenz, also hauptsächlich die Schülerinnen und Schüler, in die EU Basics eingeführt. Frau Prof. Dr. Carolin Rüger erklärte hierfür den Aufbau der EU, welche unter anderem aus dem Europäischen Rat und dem Rat der EU bzw. dem Ministerrat besteht. Gelernt haben die Schülerinnen und Schüler zum Beispiel, das der Ministerrat aus Ministern aus jedem Mitgliedsstaat besteht und der momentane Hohenvertreter Josep Borrell die Sitzungen leitet.

„Die Ansprüche an Deutschland seien hoch“, so Dr. Carolin Rüger, denn Deutschland als starkes politisches Land und vor allem mit großen finanziellen Möglichkeiten und einer Kanzlerin wie Angela Merkel soll etwas erreichen. Dabei ist vor allem die Corona-Krise stark in den Mittelpunkt der Ratspräsidentschaft geraten, die schnellen Handlungsbedarf mit sich brachte und immer noch bringt. Die anderen Schwerpunkte belaufen sich darauf, ein gerechteres, innovativeres, nachhaltigeres und vor allem stärkeres Europa hervorzubringen. Außerdem stehen die gemeinsamen Werte im Mittelpunkt. Insgesamt ist das Ziel also ein in allen Richtungen gestärktes Europa.

Die meisten Mitgliedsstaaten haben bei der Einführung von Maßnahmen ohne Absprache gehandelt, z.B. konnten durch strengere Grenzkontrollen Lieferfristen nicht eingehalten werden. Dies sorgte für Unstimmigkeiten zwischen den einzelnen Mitgliedern. Auch waren die einzelnen EU-Staaten (wie auch der Rest der Welt) zum Beginn der Krise ziemlich aufgeschmissen und hatten nur sich selbst im Blick, worunter auch Italien leiden musste. Um gemeinsam gegen Corona vorzugehen wurde beschlossen, dass man die Ausbreitung des Virus, durch das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes und anderer Maßnahmen, verlangsamen muss.

Auch der Brexit wurde thematisiert. Insbesondere die negativen Auswirkungen für die EU und für Großbritannien werden zu Wirtschaftsproblemen führen. Ferner stellt der Brexit den Zusammenhalt Großbritanniens auf eine harte Probe, denn in Schottland werden immer mehr Stimmen laut, die ein zweites Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands fordern.

Weiterhin wurde auf das Flüchtlingslager in Moria eingegangen. Sowohl Frau Rüger als auch Herr Speich sind der Meinung, dass Moria eine große Tragödie war und Deutschland und die EU mehr für die Flüchtlinge machen sollte

Auch die Umweltpolitik interessierte die Teilnehmer sehr. Die EU setzt sich für Nachhaltigkeit und Umweltschutz ein. Ein Ergebnis davon ist das Verbot von Einweg-Plastikprodukten ab 2021.

Für Jugendliche ist immer die Datenschutz-Grundverordnung ein wichtiges Thema. Durch sie wird eine einheitliche Reglung zur Verarbeitung personenbezogener Daten durch private Unternehmen und öffentliche Stellen geschaffen.

Am Ende zogen die Teilnehmenden ein Fazit. Dabei wurde stellte sich heraus, dass mehr Macht für Europa notwendig ist, um Europas Rolle in der Welt zu stärken.