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Auf den Spuren jüdischer Geschichte in Coesfeld

Schülerinnen und Schüler der Höheren Handelsschule am OSWALD erkunden unsere Stadt

Am 5. Juli haben wir mit einigen Schülern unserer Stufe eine Führung zum Thema Juden in Coesfeld gemacht. Herr Norbert Damberg, Leitder des Stadtarchivs in Coesfeld, erklärte sich bereit uns die zentralen Orte des damaligen jüdischen Lebens und die heutigen Gedenkstätten zu zeigen.

Zu Beginn  liefen wir zu einer Gedenktafel in der Stadt, an der Herr Damberg uns erzählt hat, wie es den jüdischen Familie damals, im Besonderen in der Reichskristallnacht, ergangen ist. Dort bekamen wir einen Einblick in die tragischen Geschichten der damals in Coesfeld lebenden Juden. Die meisten jüdischen Bewohner wurden 1941 nach Riga ins Ghetto transportiert. Als alle Fragen beantwortet waren, sind wir zur Synagoge weiter gegangen, wo er uns etwas von der interessanten Geschichte der Synagoge erzählte.

Die ehemalige Synagoge in Coesfeld wurde 1810 als jüdisches Gotteshaus eingeweiht. Sie steht in der Weberstraße 7 und ist denkmalgeschützt. Die Synagoge diente seit 1670 als jüdisches Gotteshaus für Gottesdienste. Sie wurde in der Reichskristallnacht nicht zerstört, da sie sich im Privateigentum der Kirche befand. Vom Jahre 1964 bis 1966 wurde sie von den Schäden des Zweiten Weltkrieges befreit und komplett wiederhergestellt. Heute dient es als Gemeindehaus der Evangelischen-Freikirchlichen Gemeinde Coesfeld.
Die Synagoge ist heute sehr schlicht eingerichtet, es befinden sich ausschließlich noch die Frauenempore und der Thoraschrein aus der Originalzeit im Inneren. Der Ganze Saal ist in einem schlichtem weiß gehalten und es sind sonst nur noch ein paar Sitzbänke und die Rundebogenfenster vorhanden.

Nachdem wir einen Eindruck der Synagoge gewinnen konnten und Herr Damberg auch hier selbstverständlich wieder alle Fragen beantworten konnte, folgten wir Herrn Damberg zur nächsten Gedenkstätte.

Als Abschluss der sehr interessanten Führung besuchten wir noch den jüdischen Friedhof an der Osterwicker Straße. Dort bekamen wir einen informativen Vortrag über die Beisetzung von jüdischen Mitbürgern. Herr Damberg klärte uns über die vielen Steine, auf den Gräbern auf:„Dies ist ein alt jüdisches Ritual, das schon seit Jahrhunderten existiert.“ Die Steine zeigen, dass man einem oder mehreren Toten gedenkt. Auf dem Rückweg vom Friedhof befragten wir Herrn Damberg noch zur Reichsprogromnacht und dem Verbleib der jüdischen Bevölkerung. Er gab uns viele Informationen und sicherte uns seine vollste Unterstützung, bei der Recherche von historischen Informationen zu. Die Führung war, wie schon gesagt, eine große Bereicherung für uns Schüler. Wir haben viel über die jüdische Religion generell, aber auch einiges über die damals in Coesfeld lebenden Juden, gelernt.

 

Jonas Hovestedt, Mattes Hüning, Paul Borchert (HH4-12)