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Das Oswald besucht das „Nationaal Monument Kamp Vught“ in den Niederlanden

Auch das Jahr 2024 stellt unsere Gesellschaft vor große soziale und politische Herausforderungen. Nicht zuletzt durch die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten ist eine Entwicklung von zunehmenden antisemitischen Entwicklungen zu konstatieren. Seit dem Terrorangriff der Hamas, der zum erneuten Auslöser für antisemitische Propaganda wurde, haben Jüdinnen und Juden, auch 86 Jahre nach den Novemberpogromen, wieder Angst um ihr Leben.

Das Oswald-von-Nell-Breuning Berufskolleg ist sich seiner gesellschaftlichen Rolle bewusst und möchte nicht schweigen. Als Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage setzt sich die gesamte Schulgemeinschaft des Oswalds seit Jahren für ein friedliches Miteinander, gegen alle Formen von Diskriminierung und für die Wahrung und den Schutz von Demokratischen Werten ein.

Um dieser Haltung Ausdruck zu verleihen und Schülerinnen und Schülern der Klasse GYW-22 sowie des SOR-SMC Differenzierungskurses die Möglichkeit zu eröffnen, sich thematisch mit der Geschichte auseinanderzusetzen, organisierten Carsten Dirks, Atilla Göknil und Ina Rupprecht Ende April 2024 eine Gedenkstättenfahrt, die von der VR-Bank großzügig unterstützt wurde,  in die KZ-Gedenkstätte „Nationaal Monument Kamp Vught“, in den Niederlanden.

Um die Wichtigkeit, sich an diesen historischen Plätzen mit der Geschichte vertraut zu machen, zu untermauern, sei ein mahnendes Zitat von Max Mannheimer (1920-2016, Holocaust-Überlebender) angeführt.

„Ihr seid nicht schuld an dem, was war, aber verantwortlich dafür, dass es nicht mehr geschieht.“

Die Gräueltaten der NS-Zeit lassen sich im Klassenraum nur bedingt vermitteln, auch Zeitzeugen gibt es nur noch wenige. Wie abstrakt diese Vergangenheit für Manche ist, zeigt der neuerliche Anstieg antisemitischer Aussagen in der Öffentlichkeit. Einen realen Eindruck vermitteln nur Überbleibsel dieser Zeit. Geschichte zum Anfassen. 

Das ehemalige SS-Konzentrationslager Kamp Vught bietet genau dies. Auf dem weitläufigen Gelände erinnern Gedenktafeln, alte Baracken und engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an die Verbrechen, die dort stattfanden. Die Gruppe der Schülerinnen und Schüler hörte aufmerksam zu als die historischen Schilderungen über Hinrichtungen, Abtransporte von Kindern und die Lebensbedingungen in den Baracken eindrucksvoll erzählt wurden. Trotz dieser dramatischen Abrisse der damaligen Zeit finden immer auch Geschichten von Mut und Courage den Weg an diese schrecklichen Orte. So wurde von 76 Frauen berichtet, die zum Schutze einer Mitgefangenen eine grausame Kollektivstrafe hinnahmen, bei der letztendlich zehn Gefangene ihr Leben verloren. 

Diese Eindrücke in den Niederlanden belegen nachdrücklich wie wichtig es ist, sich immer weiter für die Demokratie und gegen jedwede Form von Extremismus stark zu machen.

Das Oswald möchte sich an dieser Stelle nochmal für die Unterstützung der VR-Bank bedanken, die eine Realisierung dieses Projektes überhaupt erst ermöglicht hat.

 

Weiterführende Informationen:

https://www.nmkampvught.nl/multi/deutsch/